Eine solche Bogenrekonstruktion kann als ungarischer Bogen bezeichnet werden:
- welcher entweder auf einem ungarischen Bogenrest des 9. - 11. Jahrhunderts basiert, oder
- welcher auf der Grundlage der angegebenen allgemeinen Parameter (Form, Relation, Größe) eines analysierten Bogens aus dem 9.-11. Jahrhundert hergestellt wurde.
- Der Bogen ist ohne Bogensattel (Sehnenstoßstange, Sehnenhocker), typischerweise mit Spitzen- und Griffschalen, ausgeführt.
- Die Platten des Bogens sollten typischerweise aus rotem Hirschgeweih hergestellt sein.
- Die Gesamtlängedes Bogens gemessen an der Spitzenvorderseite, beträgt nicht mehr als 1500 mm (der Abstand der Spitzen, ohne Sehne).
- Die Länge der Spitzenplatten beträgt mindestens 220 mm, jedoch nicht mehr als 280 mm.
- Die Spitzenplatten versteifen das Ende vom Ellbogen bis zur Spitze.
- Die vordere Höhe der Spitzenplatten beträgt mindestens 40 mm.
- Die minimale Länge der Griffplatten lbeträgt 100 mm, jedoch nicht mehr als 200 mm.
- Die Winkel des Griffs beträgt nicht mehr als 180°.
- Wenn der Bogen bespannt ist beträgt der Winkel der Spitzen nicht mehr als 45°.
- Die Breite der Arme beträgt nicht mehr als 45 mm.
- Die Sehne des Bogens muss aus natürlichem Material sein.
- Zum Beschichten und Schützen des Bogens sollte nur natürliches Material verwendet werden (z.B. Birkenholz, Haut).
- Die strukturellen Elemente des Bogens dürfen keine künstlichen Materialien (z.B. synthetischen Klebstoff) enthalten.
Ausnahmefälle
Der Bogen sollte mit einem zusätzlichen Adjektiv benannt/betitelt werden, wenn er nicht der Definition oder den Parametern entspricht (z.B. künstliche Materialien). In diesem Fall wird der Bogen (wenn andere Parameter übereinstimmen) als „ungarisch geformt“ bezeichnet.